Schielen
Beim Schielen, auch Strabismus genannt, fixiert ein Auge nicht mit seinem physiologischen Sehzentrum. Dadurch läuft es Gefahr nicht seine volle Sehschärfe zu erreichen, sondern ggf. auf 10% Sehschärfe für immer zu verharren. Deshalb ist es enorm wichtig Kinder mindestens ab dem 3. Geburtstag augenärztlich vorzustellen. Ab dem 5-6 Lebensjahr ist die Sehschärfenentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen, und kann mit keiner Methode später nachgeholt werden.
Einseitige Sehschwächen bleiben besonders bei Kindern unbemerkt, und werden auch häufig bei routinemässigen Kontrollen nicht aufgedeckt. Hier kann nur der Augenarzt Sicherheit geben. Er kann durch geeignete Untersuchungsmethoden wie diverse Stereotests oder objektive Fehlsichtigkeitsmessungen, ggf. in Cykloplegie (vorübergehende Augeninnenlähmung), eine genaue Diagnose stellen.
Therapeutisch stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Meist reicht schon die geeignete Brille, mit oder ohne Prismenkorrektur aus. Durch einseitiges Abdecken kann das sehschwache Auge weiter gestärkt werden. Sollte der Restschielwinkel immer noch stören, so hilft hier die Operation zum richtigen Zeitpunkt.
Mikroschielen
Dies ist eine besondere Form des Schielens und bleibt für den Laien sowie für den Betroffenen unbemerkt. Durch frühzeitigen Behandlungsbeginn im Kindesalter ist es oft noch möglich ein zentrales Fixieren, und damit eine dauerhaft hohe Sehschärfe mit stabilem Minimalschielwinkel zeitlebens zu garantieren.
Lähmungsschielen
Hierbei handelt es sich meist um eine akut auftretende Schielform, die mit sehr störenden Doppelbildern einhergeht. Schuld sind häufig Schlaganfälle, Mikroinfarkte bei Stoffwechselkranken (z.B. Diabetes), oder Schädel-Hirn-Verletzungen. Häufig kommt es in der Folge zur Spontanheilung, die über ein halbes Jahr dauern kann. Unter Umständen wird eine Operation erforderlich, um Einfachsehen zumindest beim entscheidenden Geradeausblick zu ermöglichen.